DS-System in der 'N + 1'-Konfiguration
Zusammenfassung
Dieser Abschnitt enthält Informationen über die Konfiguration des DS-Systems als "N+1". Er wurde den Installationsanleitungen für DS-Systeme (Windows / Linux) entnommen.
1. Das DS-System in der "N+1"-Formation dient sowohl der besseren Anpassung des DS-Systems als auch der Verfügbarkeitserhöhung des Backup-Dienstes. "N+1" wurde entworfen, damit das DS-System den Absturz einiger seiner Knoten übersteht, ohne dass der Backup-Dienst unterbrochen wird.
2. Die Konfiguration des DS-Systems für "N+1" bedeutet, dass verschiedene DS-Systeme zusammenarbeiten, um den gleichen DS-Clients Backup- und Restore-Dienste anzubieten. Jedes der DS-Systeme kann jedem DS-Client den gleichen Dienst anbieten (Backup, Restore, Löschen, Synchronisieren, Verwaltung usw.).
3. Um sicherzustellen, dass die DS-System-Aktivitäten synchronisiert werden (d.h. dass keine zwei Aktivitäten einen Konflikt verursachen), wählt die Formation ein DS-System aus, welches als Synchronisierungspunkt aller DS-Systeme fungiert ("DS-Director" genannt). Jedes DS-System, das nicht der DS-Director ist, heißt "Knoten" (oder "Leaf").
4. Um sicherzustellen, dass nur ein DS-Director zu einem bestimmten Zeitpunkt aktiv ist, wird ein DS-Director nur dann erstellt, wenn der DS-Director mit n/2 Knoten verbunden ist. Dies bedeutet, dass eine "N+1" Formation nur dann bestehen kann, wenn mindestens "n/2+1" DS-System-Instanzen in "N+1" ausgeführt werden und sie untereinander eine Verbindung aufbauen können.
- Sollten weniger als "n/2+1" DS-Systeme laufen, schaltet "N+1" in den Bereitschaftsmodus (es gibt keinen DS-Director, bestehende DS-Systeme akzeptieren keine DS-Operator- oder DS-Client-Verbindungen), bis eine ausreichende Anzahl der DS-Systeme gestartet wird.
Dies schafft eine Obergrenze von Abstürzen, die die "N+1"-Konfiguration überstehen kann:
- Eine "N+1"-Konfiguration mit drei DS-Systemen kann den Absturz eines DS-Systems überstehen
- Eine "N+1"-Konfiguration mit 17 DS-Systemen kann den Absturz von 8 DS-Systemen überstehen etc..
5. Wenn n/2+1 DS-Systeme aktiv sind, bildet sich die "N+1"-Konfiguration, sobald der DS-Director gewählt ist. Ist der DS-Director gewählt, startet das "N+1"-DS-System, und alle DS-Systeme (einschließlich DS-Director) akzeptieren eingehende DS-Client-Verbindungen. Der DS-Director akzeptiert eingehende DS-Operator-Verbindungen.
6. Sie müssen die Zeit auf jedem DS-System in der "N+1"-Formation synchronisieren. Sie können UTC (Coordinated Universal Time) über einen NTP-Server (Network Time Protocol) oder über eine beliebige Lösung eines Drittanbieters benutzen, die die Zeit synchron auf allen DS-Systemen in der "N+1"-Formation halten kann.
Hard- und Softwareeinrichtung (DS-System in der "N+1"-Konfiguration)
1. Damit jeder Knoten in der "N+1"-Formation jedem DS-Client den gleichen Dienst bieten kann, müssen die DS-System-Knoten auf die gleichen DS-Client-Daten zugreifen können. Das bedeutet, dass die DS-System-Knoten Zugang zum gleichen Backup-Stammverzeichnis haben müssen.
- Dies kann durch die Verwendung von einem freigegebenen SAN (Lese- / Schreibrecht für alle Knoten) erreicht werden.
- Die eigentliche Implementierung hängt von Ihnen ab (dem Dienstanbieter), aber Sie müssen Ihre eigene Integrierung und Ihren eigenen Test der Umgebung durchführen, um dessen Stabilität zu versichern.
2. Alle DS-Systeme in der "N+1"-Formation müssen Zugriff auf die selbe Datenbank (mit den DS-Client- und Bibliotheksdaten, sowie anderen Daten) haben. Das bedeutet, dass eine zentrale Datenbank konfiguriert werden muss, auf die alle DS-Systeme zugreifen können. Es wird empfohlen, die Datenbank zu clustern.
- Windows Plattform: Auf dem Datenbankrechner müssen Sie den Windows-Bestandteil "Einfache TCP/IP-Dienste" hinzufügen. (Unter Windows 2003 kann dies in der Systemsteuerung eingeschaltet werden: Systemsteuerung > Software > Windows-Komponenten hinzufügen/ändern > Netzwerkdienste. Für Windows 2008 kann dies aktiviert werden von Server-Manager > Funktionen: Funktionen hinzufügen. Für Windows 2012 kann dies aktiviert werden von Server-Manager > Rollen und Funktionen hinzufügen: Klicken Sie auf 'Weiter' bis zum Assistentenbildschirm 'Funktionen'.).
- Linux Plattform: Stellen Sie auf dem Datenbankrechner sicher, daß der Dienst "echo" ausgeführt wird. Auf jedem DS-System-Knoten müssen Sie das PostgreSQL-Client-Dienstprogramm (pg_dump) installiert haben (entweder führen Sie die PostgreSQL-Installation aus oder kopieren den Befehl). Dadurch wird die DS-System-Datenbankausgabefunktion aktiviert.
3. Da jeder der DS-System-Knoten normalerweise auf einem eigenen Rechner läuft, hat jeder Knoten seine eigene Konfigurationsdatei, die die Datenbankverbindung, die Identifizierung innerhalb "N+1", und die Registrierungsinformationen festlegt. Zusätzlich gibt es eine Konfigurationsdatei für das gesamte "N+1".
4. Installieren und konfigurieren Sie den Datenbankserver, der vom "N+1"-DS-System für die dssystem-Datenbank benutzt wird. Für DS-Systeme in der "N+1"-Formation können die selben Datenbanken wie für Einzelplatz-DS-Systeme benutzt werden. Die unterstützten Kombinationen von Datenbanken und Betriebssystemen finden Sie in der Unterstützungsmatrix für Backup und Restore. (Dateiname: Installation and Backup&Restore Support.pdf).
Die Microsoft SQL-Server Datenbank für "N+1" konfigurieren (Windows DS-System):
- Installieren Sie die Datenbank auf einer separaten Maschine (die Datenbank kann sich in einem Cluster befinden).
- Stellen Sie sicher, dass das DS-System-Dienstkonto in der Lage ist, auf diese ferne Datenbank zuzugreifen. Das bedeutet, dass Sie den selben Benutzernamen und das selbe Passwort auf dem Rechner mit der fernen Datenbank erstellen müssen (alternativ können Sie einen Domänenbenutzer für das DS-System-Dienstkonto benutzen).
PostgreSQL-Datenbank für "N+1"-DS-System konfigurieren (Linux DS-System):
- Installieren Sie die PostgreSQL-Datenbank auf einem separaten Rechner (die Datenbank kann geclustert sein).
- Öffnen Sie die Datei "<pg_data_path>/postgresql.conf" und bearbeiten Sie folgende Zeilen:
- In der Datei "<pg_data_path>/pg_hba.conf" ersetzen Sie alle nicht kommentierten Zeilen (alle, die nicht mit # anfangen) mit den folgenden Zeilen:
- wobei: <ip-address> die IP-Adresse des DS-System-Knotens repräsentiert. Normalerweise funktioniert eine standardmäßige CIDR-Maske von "32". Sie müssen jeden Knoten des N+1 DS-Systems hier auflisten (z.B. wenn Sie ein N+1 DS-System mit acht Knoten haben, müssen hier acht "host" Zeilen vorhanden sein).
- Starten Sie den PostgreSQL-Dienst als "root" Benutzer mit folgendem Befehl neu:
- Nachdem Sie pg_hba.conf konfiguriert haben, setzen Sie ein Passwort für den Datenbankbenutzer "postgres" (Das DS-System muß diesen Benutzernamen / Passwort benutzen, um sich zum PostgreSQL-Server zu verbinden):
- Um das Passwort zu überprüfen (testen, ob PostgreSQL eine DS-System-Verbindung akzeptiert), wechseln Sie zu einem der DS-System-Knoten und geben Sie folgendes ein:
5. Konfiguration des gemeinsamen Speichers.
Das folgende Beispiel verwendet einen UNC-Pfad (aber die eigentliche Implementation hängt von Ihnen ab):
- Konfigurieren Sie jeden DS-System-Rechner, um zum gleichen UNC-Pfad zu zeigen (z.B. \\exporter_name\freigaben_name\bak).
Das folgende Beispiel verwendet NFS (aber die eigentliche Implementation hängt von Ihnen ab):
- Erstellen Sie eine NFS-Freigabe, die den DS-System-Rechnern den Zugang zum Lesen/Schreiben ermöglicht.
- Stellen Sie die NFS-Freigabe auf den DS-System-Rechnern bereit (zum Beispiel in /mnt/bak).
6. Installieren Sie das DS-System auf allen DS-System-Zielrechnern:
- Führen Sie die Installationen nacheinander aus (nicht gleichzeitig).
- Die Installation auf dem ersten Knoten wird eine DS-System-Datenbank erstellen, während jede folgende Installation auf den anderen Knoten dieselbe Datenbank verwenden muß.
- Bearbeiten Sie die DS-System-Konfigurationsdatei (dssys.cfg) auf jedem Knoten.
- Fügen Sie folgende Zeile in dssys.cfg hinzu:
- Erstellen Sie eine Textdatei "<backup_root>/cluster/config" in folgendem Format:
- Beispiel einer Konfigurationsdatei:
9. Starten Sie die DS-Systeme.
Vernetzung
1. Der DS-Operator kann sich nur mit dem DS-Director verbinden (sobald "N+1" aktiv ist).
2. Ein DS-Client kann sich für jede Aktivität mit allen DS-Systemen verbinden (einschließlich des DS-Directors). Der DS-Client kann mehrere DS-System-IP-Adressen zum Verbinden akzeptieren (so wie im Falle von "N+1") und führt selbst einen Belastungsausgleich der Verbindungen durch. Eine andere Möglichkeit wäre es, Hardware-Belastungsausgleich und eine einzelne IP-Adresse zu verwenden.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) über DS-Systeme in der "N+1"-Konfiguration:
- Sollte ein Knoten abstürzen (zum Beispiel wegen Hardwareversagens), werden alle Aktivitäten an diesem Knoten unterbrochen. Sind jedoch noch "n/2+1" DS-Systeme aktiv, funktioniert der Rest von "N+1" weiterhin, und alle weiteren auf anderen DS-Systemen ausgeführten Aktivitäten laufen weiter. Für den Fall, dass die unterbrochenen Aktivitäten geplant waren, wird zusätzlich innerhalb von 5 Minuten versucht, mit dem DS-System zu verbinden, was erfolgreich sein wird, da sich die Aktivitäten mit einem anderen DS-System in der "N+1" Formation verbinden werden.
- Sollte der DS-Director ausfallen, haben die DS-Systeme keinen Synchronisierungspunkt, und zur Vermeidung von Problemen werden sie alle Aktivitäten beenden und versuchen, einen anderen DS-Director zu finden. Wurde ein neuer DS-Director gewählt, startet "N+1" wieder.
- Auf Grund der Wichtigkeit des DS-Directors, beendet jeder Knoten, welcher die Verbindung zum DS-Director verliert, seine Aktivitäten und begibt sich in den Bereitschaftsmodus.
Wie viele DS-Systeme kann es in einer "N+1"-Konfiguration geben? Gibt es ein Minimum oder ein Maximum?
- Das Minimum wären wahrscheinlich 3 DS-Systeme, da sie den Absturz eines DS-Systems überleben könnten. Ein "N+1" mit 2 DS-Systemen ist theoretisch möglich, macht aber keinen Sinn, da für den Fall des Zusammenbruchs eines Systems n/2+1 Systeme nicht laufen und "N+1" sich in den Bereitschaftsmodus begibt.
- Es gibt nicht wirklich ein Maximum. Die Spanne liegt bei 3 bis 50 oder mehr DS-Systemen. Es muss jedoch beachtet werden, dass jeder Knoten eine DS-Director-Verbindung benötigt (beachten Sie die sternförmige Vernetzung im "N+1 Status" Dialog). Das heißt, je höher die Anzahl der geclusterten Systeme ist, umso mehr Belastung muss der DS-Director verarbeiten und umso mehr Kommunikation läuft über den DS-Director.
Wie füge ich "N+1" ein neues DS-System hinzu? Kann ich einfach die "N+1"-Konfigurationsdatei bearbeiten?
- Nein. Eine neue N+1 Lizenz wird benötigt: von einem DS-License-Server.
- Auf dem DS-License-Server müssen Sie nur die IP-Adresse des neuen Knotens zum existierenden N+1 DS-System hinzufügen.
- Sie können den Knoten zur N+1 Konfiguration hinzufügen (über die DS-Operator Benutzeroberfläche). Siehe "Einen N+1 Knoten hinzufügen".
- Sie müssen die lokale "dssys.cfg" Datei des neuen Knotens manuell bearbeiten, um die Zeile "Cluster ID : <Nummer>" hinzuzufügen. Danach können Sie den Knoten starten und dieser wird dem N+1 automatisch beitreten.
Wie lösche ich einen Knoten vom N+1 DS-System? (z.B. einen 4-Knoten N+1 zu einem 3-Knoten N+1 ändern)
- Halten Sie den DS-System-Dienst/-Daemon auf dem Knoten, den Sie entfernen wollen, an.
- Aktualisieren Sie die Lizenz zu einer niedrigeren Anzahl von Knoten. Dies kann vom DS-License-Server.
- Entfernen Sie den Knoten von der N+1 Cluster-Konfigurationsdatei mit Hilfe von DS-Operator > N+1 Menü > Status > Registerkarte Liste: Knoten löschen. Siehe "Einen N+1 Knoten löschen".
See Also
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